SchiLf: Sensibilisierung für Formen von Diskriminierung und Rassismus
22.11.2023
Den Buß- und Bettag nutzte das Kollegium, um sich in einer ganztägigen schulinternen Lehrerfortbildung (SchiLf) mit dem Thema Rassismus in seinen vielfältigen Formen zu beschäftigten. Bei der vom Arbeitskreis Antidiskriminierung unserer Schule organisierten Veranstaltung ging es zum einen darum, rassistischen Äußerungen und Haltungen im Unterricht besser begegnen zu können, und zum anderen, selbstkritisch auf die eigene Verortung in rassistischen Strukturen zu blicken.
Auftakt war der berührende Bericht zweier ehemaliger Schüler*innen unserer Schule (Fotos 1 und 2), die von Diskriminierungserfahrungen im Unterricht, in der Berufswelt und im Leben des eigenen Kindes berichteten.
In vier Workshops wurden die folgenden Themen erarbeitet und diskutiert:
- Joachim Scheuerer von der SchlaU-Werkstatt für Migrationspädagogik machte in seinem Workshop sensibel für die Zusammenhänge von gesellschaftlichen Positionierungen und real wirksamen Diskriminierungsformen. Erst die kontinuierliche Reflexion darüber macht eine rassismuskritische Haltung im Unterricht glaubwürdig.
- Sapir von Abel, Kulturvermittlerin im Jüdischen Museum München, entfaltete das Thema Antisemitismus in seinen offenen und versteckten Varianten. Ein besonderes Geschenk für unsere Schule war, dass der Workshop durch die Teilnahme der Islamlehrerin Bettina Mehić (Foto 3) bereichert wurde. Geplant schon vor den aktuellen Ereignissen in Israel/Palästina, beeindruckte, wie beide Referentinnen zeigten, dass „Gleichzeitigkeiten“ des Mitleidens (für die Eigenen und die Anderen) ausgehalten werden können.
- Anna Königstein und Albana Maxhuni-Tafilaj, beide vom Projektzentrum interkulturelle Kommunikation (INKOMM) und Heroes München, thematisierten Formen sozialen Ausschlusses in anwendungsorientierte Übungen unter Einbezug von Selbsterfahrungen.
- Die Bildungsreferentin und Rapperin Kharis Ikoko und Samira Eissa (Black Community Foundation Augsburg) ermutigten die Lehrkräfte, Schüler*innen sichere Räume zu eröffnen, in denen sie sich angstfrei über Diskriminierungserfahrungen austauschen können. Anhand von Reflexionen, etwa über die Frage, wer welche Namen korrekt aussprechen muss, wurden internalisierte Machtverhältnisse dekonstruiert.
Nach vielen lebhaften Diskussionen in und zwischen den Workshops bleibt als Quintessenz die Erkenntnis, dass kurzfristige Maßnahmen zwar manchmal nötig sind, um Rassismus zu bekämpfen, aber sicher erst eine kontinuierliche Beschäftigung dem Themenfeld gerecht werden kann.