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„Fahrradfahren ist Freiheit!“               IMG 3211 1   

So kommentiert Hanna Ahmad (20) aus Somalia, Schülerin der Städtischen Berufsschule zur Berufsintegration, das Workshop-Angebot des ersten Mädchenprojekttages.

Unsere Schülerinnen sind aus Afghanistan, Syrien, dem Irak, aus Somalia oder Nigeria geflüchtet. Die Fluchtgründe sind vielfältige Menschenrechtsverletzungen. Einige Fluchtgründe betreffen überwiegend Mädchen und Frauen: drohende Genitalverstümmelung, Zwangsjungfräulichkeit, Zwangsverheiratung oder Zwangsverschleierung. Auch sind Frauen auf ihren Fluchtwegen in hohem Maße von sexuellem Missbrauch und Gewalt, Abhängigkeits und Ausbeutungsverhältnissen bedroht. Nicht selten werden sie Opfer von Menschenhandel, Arbeitsausbeutung und Zwangsprostitution.

Aufgrund der oben genannten Gründe stellen Mädchen und junge Frauen eine vulnerable Gruppe innerhalb der Gruppe der Geflüchteten dar. Zahlenmäßig sind sie an unserer Schule mit knapp 30 Prozent unterrepräsentiert. Deshalb hat unser erster Projekttag „Empowerment“ am 30. April 2019 zunächst sie zur Zielgruppe.

Der Ansatz: Empowerment

Ein wesentliches Ziel des Mädchen-Projekttages ist es, die Selbsthilfepotenziale der Schülerinnen zu stärken und zu unterstützen. Dazu gehören das Bewusstmachen und die Förderung der persönlichen Ressourcen, die Überwindung der Isolation und die Selbstorganisation im direkten sozialen Umfeld.

Geflüchteten Mädchen und jungen Frauen soll damit ein Schutzraum geschaffen werden, damit offen über ihre Rechte und die in Deutschland geltenden Gesetze und Gepflogenheiten gesprochen werden kann. Es gilt, die Mädchen zu „empowern“ und ihnen bewusst zu machen, dass sie ihre Zukunft aktiv selbst gestalten können.

Aktivitäten  

Insgesamt konnte jede Schülerin zwei von sieben Workshops auswählen:

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-       Liebe und Partnerschaft – So lerne ich
jemand kennen!

-       Meine Stärken! Ich bin ich –
und das ist gut so!

-       Achtsamkeit – Das kann ich für mich tun,
wenn es stressig wird!

-       Sport – Ich lerne Radfahren!

-       Stark sein gegen Diskriminierung!

-       Gleichberechtigung von Mann und Frau –
Das sind meine Rechte!

-       Gesundheit und Körper – So ernähre ich
mich richtig und bleibe gesund!

Lehrkräfte der Schule, Expertinnen von Münchner Organisationen wie Refugio, Mira Mädchenbildung, IN VIA e. V., Pädagogisches Institut und Elke Popp übernahmen engagiert die Leitung der Workshops. Finanziell gefördert wurde der Projekttag durch das Pädagogische Institut und durch Fördermittel im Rahmen des Modellprojekts „Perspektive Beruf für Asylbewerber und Flüchtlinge“.

Nach einer abschließenden Reflexionsrunde im Plenum und einem gemeinsamen Mittagessen klang der Projekttag bei Tanz und Musik fröhlich aus.

 

Eindrücke unserer Schülerinnen   IMG 3165 1

„Wir haben ein paar Sachen hier gelernt: Wie kann ein Mädchen, eine Frau stark sein. Wir haben Rollen gespielt. Es war sehr interessant, und wir haben verschiedene Meinungen gehört und wir haben gelernt, wie wir mit verschiedenen Situationen umgehen können …
war sehr sehr gut, war super.“ Mursal Dehpor

„Mein Name ist Goulistan Salim Losi, ich komme aus dem Irak, ich bin 21 Jahre alt.
Wir haben gerade über Gesundheit gesprochen. …Das hat mir sehr gut gefallen.
Wir haben über Körper gesprochen, über Gesundheit, über Sport, … über die Ernährung.
Das hat mir sehr gut gefallen

Ich bin Dorothy Nagujja, bin 25 Jahre alt und komme aus Uganda.
This is my first time to ride (the bicycle) …and it is so impressing…”